Am Sonntag, 12.Februar 2012 jährte sich zum zehnten Mal der von den vereinten Nationen beschlossene „red hand day“, der den Missbrauch von Kindern als Soldaten verurteilt. Seit 2002 werden in
mehr als 30 Ländern rote Handabdrucke, welche die mit Blut beschmutzen Kinderhände symbolisieren, gesammelt.
Zu diesem Anlass stellte der Künstler Tomé T.Etzensperger, der an dieser Schule auch als Lehrer tätig ist, in der Aula der Mittelschule Gersthofen über 150 seiner Kinderporträtzeichnungen von
seinen Schülern mit ihrer roten Hand und andere Kriegskinderzeichnungen aus, welche auch Themen wie den Verlust von Angehörigen, Entführungen, sexuelle und körperliche Misshandlung bis hin zur
Ermordung von Kindern zeichnerisch eindrücklich darstellen. Die Schulleiterin Sigrid Puschner, Corinna Hampf von Unicef und Tomé eröffneten die Ausstellung im Beisein der dritten Bürgermeisterin
Annegret Kirstein, dem Schulreferenten Klaus Greiner und der „Augsburger Allgemeinen“ mit ein paar erklärenden Worten über die Situation von Kindersoldaten. Anschließend drückten die von Tomé
gezeichneten Kinder ihre mit roter Farbe angemalten Hände auf eine ausgelegte Papierbahn und setzten damit ein Zeichen für den Frieden gegen den Einsatz von Kindersoldaten. Viele Besucher folgten
danach dem Besipiel der Kinder und hinterließen ebenfalls ihre „Rote Hand“ auf dem Plakat. In der Ausstellung sind auch Selbstportraits von Sechstklässlern mit ihrer roten Hand und hunderte von
roten Händen von Kindern auf Plakaten zu sehen, oft mit Sprüchen gegen den Krieg versehen. An der Decke hängen Engel, alle mit einer roten Hand eines Schülers versehen - ein Engel für jedes im
Krieg getötete Kind... ein Symbol der Hoffnung und weil es wichtig ist, dass es Menschen gibt, welche an diese Kinder denken und sie nicht vergessen. Am Mittwoch besuchte noch Augsburg-TV die
Ausstellung und filmte die rote Hand Aktion mit den Schülern.
Tomé, der im März 2011 sein „Museum für Kinderporträts“ in der Ballonfabrik in Augsburg eröffnet hat, um dem Kind hier eine kleine Plattform zu geben und der sich mit verschiedenen Aktionen für
Kinderrechte einsetzt, meint:
„Ich erwarte nicht, dass die Kinder, die mit der „roten Hand“ in Berührung kommen, gleich zu großen Friedensaposteln werden, aber es ist mir wichtig, dass sie erfahren, dass es vielen Kindern
sehr schlecht geht auf dieser Welt, es viel Leid, aber auch Hoffnung gibt und dass auch sie einen persönlichen Beitrag leisten können, diese Situation zu ändern. Ich möchte sozusagen einen
kleinen Samen in die Kinderherzen setzen, in der Hoffnung, dass dieser bei manchen aufgeht und sich zu einem Pflänzchen entwickelt, das immer stärker wird. Kinder haben viel Mitgefühl und sind
sehr offen gegenüber den Nöten von anderen Kindern. Das kann ich auch beobachten, wenn die Kinder meine wirklich schlimmen Bilder betrachten und auch Fragen dazu stellen. Und sie sind auch stolz
darauf, ihre roten Hände und ihre Bilder ausgestellt zu sehen für eine gute Sache, und für mich bedeutet es auch ein Zeichen meiner persönlichen Wertschätzung jedem Kind gegenüber, wenn ich es
zeichne.“
Gruppen wie UNICEF, Amnesty International, terre des hommes und viele andere unterstützen die Aktion und schicken die roten Handabdrucke an Bürgermeister, Abgeordnete, den Bundespräsidenten oder
die Vereinten Nationen. Dies hat dazu beigetragen, dass der Einsatz von Kindersoldaten international als Kriegsverbrechen geächtet ist und verantwortliche Militärs erstmals vor dem
Internationalen Strafgerichtshof angeklagt wurden. Mit Unterstützung von UNICEF konnten allein 2010 mehr als 11´400 Kinder und Jugendliche demobilisiert werden, aber dennoch gibt es weltweit
immer noch bis zu 300´000 Kindersoldaten. Am 5.August will Tomé am 2.Augsburger Friedensmarathon wieder eine Aktion mit Kindern und der „Roten Hand“ veranstalten.
www.tome-art.de